- Guaracha
- Guaracha[spanisch, gua'ratʃa], eine der ältesten kubanischen Lied- und Tanzform. Das Wort könnte sich aus dem im karibischen Raum gebräuchlichen »guaraco« (= Tanz) herleiten. Zurückgehend auf das spanische Tonadilla-Theater bildete sich schon im 18. Jahrhundert in Kuba ein ähnliches Volkstheater heraus. Dabei wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts üblich, zwischen den einzelnen Akten die Handlung in einem Lied, einer Guaracha, zu kommentieren, oft satirisch. Zu diesen Liedern tanzte man auch (Zapateado). Das Tempo ist schnell, mit Wechsel von 3/4-, 6/8-, und 4/4-Takt. Die Guaracha gehört zur Rumba-Familie (Rumba) und wird heute noch, wenn auch in veränderter Gestalt, besonders auf dem Lande gern mit heiteren, frechen Texten gesungen, die sich auf bekannte Personen oder bemerkenswerte Ereignisse beziehen. Als Abschluss wird — wie auch bei der Guajira — häufig ein etwas rascherer Zapateo getanzt. Ein frühes Beispiel, »El sungambelo«, ist bereits aus dem Jahre 1813 überliefert, bekannte volkstümliche Guarachas sind »Mamá Inés«, »El bacalao«, »La caringa« und »El negro bueno«.
Universal-Lexikon. 2012.